Wer kein ordentliches Tracking in seinem Online-Shop hat, der sollte sich nicht wundern, wenn die Conversion Rates nicht ganz so laufen, wie gewünscht.
Mit einem ordentlichen Tracking kommen nicht nur neue Optimierungsideen kommen, sondern du trittst in eine neue Welt ein, und lernst deinen Shop noch einmal besser kennen. Es gibt so viele Gründe, warum du genau in diesem Moment nichts anderes tun solltest, als ein Tracking in deinen Shop einzufügen.
Mehr dazu, heute mit Jörg Dennis Krüger, dem Meister des Trackings und Hackings.
TRANSKRIPTION DIESER FOLGE DES PODCASTS
Ja, hallo, mein Name ist Jörg Dennis Krüger, und wie mein Erbsenzähler am Empfang schon gesagt hat:
Ja, ich bin der Conversion Hacker.
Und in dieser Ausgabe des Conversion Hacking Podcast möchte ich über das allerwichtigste reden hinsichtlich Conversion Optimierung. Nämlich die Conversion und das Messen der Conversion und die Conversion Rate und alles, was dahintersteckt, damit wir überhaupt eine Grundlage haben, um über unseren Shop irgendwie zu optimieren.
Denn tatsächlich (und ich bin da immer massiv schockiert), wird Tracking, Webanalyse und so weiter immer noch vollkommen unterschätzt. Wie ich mein Buch geschrieben habe, “Conversion Boosting mit Website Testing”, (2011, also vor weit über zehn Jahren), da habe ich die ersten zehn Seiten vorher schon verteilt, um etwas Werbung zu machen. Und in den ersten zehn Seiten geht es ganz stark ums Tracking.
Mein damaliger Chef, Norman Nötzold von Quisma, hat sich das durchgelesen, und meine Beispiele da gesehen, wo ich darüber schreibe, dass Leute die falschen Zahlen und kein ordentliches Tracking haben und so weiter. Dann hat er mich angeschaut und hat gefragt, “Dennis, ist das wirklich so? Gibt es Leute, die keine ordentlichen Trackings Zahlen haben, die irgendwie auf falsche Tools vertrauen? Das ist doch überhaupt nicht realistisch.”
Und ja, es wäre toll, wenn das nicht realistisch wäre. In den meisten Projekten ist es halt so, dass wir erst mal unsere Tracking-Daten aufräumen müssen, weil die Kunden mit komplett falschen Daten um die Ecke kommen. Und warum sage ich das? Gerade heute hatte ich wieder den Fall. Da kommt ein neuer Kunde und sagt, er hat eine Conversionrate von fast 10 Prozent. In dem Fall konnte ich ihm das sogar fast glauben, weil es wirklich nur ein Single-Page Shop, und eine Landing-Page war, und dann direkt der Check-out. Da kann das schon sein, wenn das guter Traffic ist, dass wir da auf 10 Prozent Conversion Rate kommen. Ich kenne das von unserer Conversion X-Ray, der hat auch so eine Conversion Rate in etwa.
Aber dann schaue ich mir Zuhause die Daten an und merke, da ist nichts von 10 Prozent Conversion Rate in dem Shop dieser Person. Denn hier wurden die Daten einfach an der komplett falschen Stelle angeschaut, und es wurden überhaupt nicht alle Besucher einbezogen. Diese 10 Prozent sind die Check-out-Rate von denen, die schon was in den Warenkorb gelegt haben und dann letztendlich auch kaufen. Und dann ist die Rate ziemlich schlecht, die 10 Prozent Check-out-Rate sollte deutlich höher sein.
Dann schaut man, okay, wie messt ihr das? Und ich stelle fest, Google Analytik ist hier nicht wirklich eingerichtet, da ist die Landing-Page auch nicht drin, weil das verschiedene Systeme sind. Man merkt, dass das Conversion-Tracking ohnehin nicht so richtig klappt, das ist irgendwie so schwierig einzubinden usw.
Also hey, ihr macht Online-Werbung, ihr wollt Tausende, Zehntausende Umsätze machen im Monat, und dann habt ihr nicht mal euer Tracking im Griff. Sorry, das ist wirklich das allerletzte! Und dann gibt es auch noch kein Google-Analytics-Vier in der Seite, sondern noch Universal Analytics, wobei das nicht mal richtig eingerichtet ist. Und da dreht es sich bei mir wirklich um, denn die Zahlen, die Daten sind das absolut wichtigste, damit wir überhaupt verstehen, was auf unserer Website los ist. Alles andere ist wie auf der Autobahn, mit 180 km/h im dicken Nebel. Man kann sich gerade so ein wenig orientieren, aber es ist super gefährlich, und ob dann wirklich was dabei herauskommt oder doch nur ein großer Unfall, das weiß man erst hinterher.
Auf jeden Fall ist das Risiko halt extrem hoch, dass das alles überhaupt nicht funktioniert, weil man überhaupt nicht weiß, wonach man sich richten soll. Und ja, deshalb kann ich nur immer wieder sagen, “Das Tracking ordentlich einrichten ist der absolut erste Schritt”.
In jeder meiner Roadmaps, die ich vorgebe, habe ich immer als Erstes drin: Tracking prüfen, Tracking einrichten, damit wir wirklich wissen, was für Daten wir haben. Und damit wir wissen, dass unsere Daten richtig getrackt werden, dass nichts irgendwie PayPal und so weiter zugeordnet wird. Und ach, so viele andere Sachen, die man einmal einstellen muss in der Webanalyse, und dann hat man wirklich einen richtigen Blick auf die Daten.
Ohne ordentliche Daten sehe ich ja meine Veränderung auch gar nicht. Das ist dann besonders schlimm, dass ich Arbeit in den Shop stecke und dann überhaupt nicht quantifizieren kann, was diese Arbeit gebracht hat. Und genau dafür brauchen wir halt ordentliche Tracking Daten. Und wenn ich jetzt so zum Beispiel einen Shopify-Shop habe, da ist es super einfach, da ein ordentliches Conversion-Tracking einzurichten. Wenn ich einen WooCommerce-Shop habe, ist eigentlich noch einfacher und noch viel besser da ein ordentliches Tracking einzurichten. Okay, dafür muss ich einen Plug-in kaufen, aber dann läuft das ganze wie geschmiert, und das gilt auch für alle anderen Systeme.
Eigentlich ist gerade Google Analytics so einfach überall hineinzubekommen, und selbst für Matomo, wenn es denn wirklich sein soll, gibt’s in den meisten Systemen hervorragende Unterstützung, und ich kann dann da sehr gut drin tracken. Und dann kann ich Entscheidungen treffen, und dann kann ich wirklich dafür sorgen, dass mein Shop sich in die richtige Richtung entwickelt.
Und das coolste ist ja eigentlich, dass, wenn man da mal so ein Tracking ordentlich eingerichtet hat, der Shopbetreiber komplett überrascht ist, dass man dann auf einmal so viel sieht. Das passierte neulich in einem Call, da habe ich dann Google-Analytics-Vier ordentlich eingerichtet, und der Kunde war so überrascht, dass er sehen konnte, welche Produkte in den Warenkorb gelegt und welche davon gekauft wurden. Und am Ende war das wirklich nur ein paar Klicks, das Plug-in im WooCommerce zum Laufen zu bekommen.
Es ist ja auch überhaupt nicht kompliziert, Universal und GA4 parallel in Tracking hineinzuwerfen. Der Kunde war auf einmal wie in einer ganz neuen Welt. Er erkannte seinen Shop neu und begann ihn zu verstehen. Und dann kommen natürlich auch ganz neue Optimierungsideen, weil ich dann wirklich ordentlich sehe und analysieren kann, welche Produkte besucht, in den Warenkorb gelegt, welche Produkte gekauft werden. Und ich kann auch sehen, wo etwas abgebrochen wird.
Und gerade Google-Analytics-4 bietet uns da so viele neue Möglichkeiten (ja, man muss sich an die Bedienung gewöhnen, sehe ich ein), die wirklich gut funktionieren und wo man dann unfassbar viel an Informationen herausziehen kann. So leid es mir tut, Google Analytics ist irgendwie immer noch der Goldstandard für Webanalyse. Alles andere ist entweder technisch nicht so gut, dass einfach gar nicht genug getrackt wird, oder es ist schwer zu integrieren, oder das Reporting ist einfach super schlecht.
Ich will keine Namen nennen, aber auch große kommerzielle Systeme haben da echte Probleme, bedienbar zu sein. Deshalb, auch wenn es Datenschutz mäßig so Mittel ist, mit GA4 besser als mit Universal Analytics, würde ich in jedem Fall eigentlich immer auf Google Analytics setzen. Aber Tracking ist nicht nur Google Analytics. Natürlich muss ich auch sicherstellen, dass mein Meter und TikTok Tracking ordentlich funktioniert, dass mein Google Tracking wirklich so eingerichtet ist, dass ich möglichst viele Daten in Google Ads sammle und so weiter. Alles sind dann Daten, und ich kann über Daten so viele Entscheidungen treffen und so viel richtig machen.
Also Hausaufgabe für dich: jetzt Google Analytics checken, jetzt dein Tracking checken, und wenn du da nicht alles ordentlich drin trackst, dann richte das jetzt ordentlich ein! Nicht morgen, nicht übermorgen, jetzt, wenn du diesen Podcast hörst! Denn das große Problem ist ja, was wir nicht tracken, das ist weg. Wir können nicht nachträglich tracken, wir können nichts nachträglich, selbst in der Konfiguration etwas ändern, damit wir die Daten anders sehen.
Wir müssen also so schnell wie möglich sicherstellen, dass unsere Daten richtig und möglichst sauber in Google Analytics und allen Systemen sind, denn sonst haben wir diese Daten einfach nicht. Und darum müssen wir so früh wie möglich anfangen, ordentlich zu tracken, damit wir wirklich alle Daten haben und dann mit den Daten auch arbeiten können. Wer das aufschiebt, ja, dem geht eigentlich nicht mehr zu helfen, denn das ist, wie zuvor erwähnt, Blindflug. Blind auf der Autobahn, im Nebel, immer schön am Fuß auf dem Gas. Anders gesagt viel Geld bei Facebook und so weiter hinauswerfen, viel Arbeit in den Shop stecken, aber überhaupt nicht wissen, ob da vielleicht ein Schwertransporter vor uns ist, gegen den wir gleich fahren, und dann ist es vorbei.
Hartes Beispiel, aber es ist so. Also los geht’s. Kümmere dich um dein Tracking. Jetzt! Ja, und wie gesagt, fünf Sterne hätte ich gerne bei Spotify, Apple, wo man mich so bewerten kann, und wenn du Fragen hast, wenn du mehr Input brauchst und so weiter, dann einfach E-Mail an jdk@jdk.de oder kommentiere unter diesem Post auf unserer Website jdk.de/podcast.
Gib einfach Gas! E-Commerce, so toll, und mit Tracking und mit viel mehr Conversion Hacking macht’s noch mehr Spaß.
Bis bald! Dein, Jörg Dennis Krüger!